Freitag, 1. Juni 2012

Auch der Tod gehört zum Leben.

Seit einem Jahr spielt das Thema "Tod" immer mal wieder eine Rolle in unseren Gesprächen beim Mittagessen. Natürlich wünschten wir uns, dass die Kinder möglichst wenig Erfahrungen in diesem Gebiet machen müssen, aber das Leben ist nicht so.
Ein Grossvater starb nach schwerer Krankheit, ein Onkel wurde plötzlich aus dem Leben gerissen, ein ehemaliger Lehrer starb ganz unerwartet, der geliebte Hund wurde überfahren, eine Grossmutter musste vor Kurzem beerdigt werden. Natürlich sprechen wir darüber, warum diese lieben Menschen starben und die Kinder erzählen, wie das für sie war, was sie erlebt haben.
Für Lukas, der stets sehr interessiert zuhört, ist es schon lange klar, dass alle Menschen einmal sterben, wir also auch, was er immer ein wenig triumphierend betont. Denn da ist er schon einen grossen Schritt weiter als andere, die an diese Möglichkeit noch gar nicht denken und dieses Wissen auch ganz schnell wieder in den Hintergrund treten lassen.
Trotzdem ist aber für alle Kinder klar, wenn man sie fragt, dass man nach dem Tod in den Himmel kommt. Sina, der geliebte Hund, ist jetzt im Hundehimmel und passt von dort oben immer noch auf Samira auf; ein schöner Gedanke, der tröstet und hilft.
Wir überlegen auch zusammen, wie es wohl in diesem Himmel aussieht, ob man dort etwas tun kann, ob es dort auch Platz für Tiere gibt oder ob es vielleicht verschiedene Himmel gibt. Wichtig ist dabei die Erkenntnis, dass jedes Kind seine eigene Vorstellung davon hat und dass es kein "richtig" und kein "falsch" dabei gibt.
Ein schweres Thema fürs Mittagessen denkt jetzt vielleicht so mancher Leser. Aber dem ist nicht so, denn die Kinder gehen erstaunlich gut damit um, fragen interessiert nach, teilen ihre Vorstellungen mit und lassen das Thema fallen, wenn sie den Eindruck haben, es sei genug dazu gesagt worden. Und so soll es auch sein.

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